Ich freue mich zu allen Jahreszeiten über die Staudenbeete, die bei uns in einem relativ neuen Wohngebiet angelegt wurden. Zur Blütezeit habe ich dort schon mal fotografiert.
Momentan dominieren die Samenstände von Echinacea, Goldrute und Gräsern und in Kombination mit weiteren Samenständen entstehen wunderschöne Bilder.
Das nehme ich zum Anlass, zu erwähnen, warum es nur Vorteile hat, verblühte Stängel von Gräsern und Samenstände von Stauden stehen zu lassen.
Dabei möchte nicht unerwähnt lassen, dass auch etwas Faulheit dabei ist, wenn ich bei uns im Garten das Verblühte nicht im Herbst schneiden.
Man tut sich einfach leichter und es fällt weniger Material zum Kompostieren an, wenn man bis in den Frühling wartet.
Weitere Vorteile sind:
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Die Stauden verschaffen sich dadurch ihren eigenen Winterschutz
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Vögel machen sich über die Samen her
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Viele Stauden verbreiten sich durch Samen und der Garten wird so immer bunter.
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Kleintiere profitieren von Höhlen unter umgeknickten Gräsern und Stauden
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Gräser und Samenstände bieten auch in der kahlen Jahreszeit eine reiche Vielfalt an Formen, Mustern, Linien und Farbschattierungen
Das kommt besonders gut in Kombination mit Licht zur Geltung. Die Samenstände der Goldrute leuchten im Gegenlicht, wie Wunderkerzen. Und alle werfen schöne Schattenmuster auf die Einfassung der Beete oder auch auf Schnee.
Und ganz besonders schön sind die unterschiedlichen Strukturen bei Raureif.
Samenstände stehen lassen ist Malen mit Vergänglichkeit. Dazu gibt es unten in der Bild-Galerie einige Beispiele von besagtem Wohngebiet.
Gräser und Samenstände als Überwinterungs-Schutz für Schmetterlinge
In den letzten Monaten habe ich mich intensiv damit beschäftigt, welche Tagfalter wir im Garten beobachten können und welche Pflanzen die Falter bzw. die Raupen als Futter benötigen.
Dabei ist mir wieder klar geworden, dass Futterpflanzen nur ein Punkt unter vielen ist. Ebenfalls wichtig sind Plätze für die Überwinterung.
Je nach Art betrifft das Falter, Puppe oder Raupe.
Und genau diese Schmetterlings-Arten sind darauf angewiesen, dass wir Gräser und Stauden nicht abschneiden und Laub überall dort liegen lassen, wo keine Rutschgefahr besteht.
Hier zähle ich einige Schmetterlings-Arten auf, die davon profitieren, dass Verblühtes stehen bleibt und der Garten erst im Frühling etwas aufgeräumt wird:
- Anlegen eines kleinen Teichs
- Halbschattenplatz mit Knoblauchsrauke
- Wiese mit Wiesenschaumkraut, das bis Ende Juli stehen bleiben darf. Die Wiese sollte an eine Hecke anschließen, in der die Raupen überwintern können. Alternativ geht auch ein Beet mit hohen Stauden, die nicht vor dem nächsten Frühjahr abgeschnitten werden.
- Teile des Gartens ungemäht lassen für die Puppen
- halbschattige Wiese vor einer Hecke anlegen und selten mähen
- reiches Blütenangebot auf dem Staudenbeet oder auch mit Kräutern schaffen
- heimische Veilchen ansiedeln
- Mosaikmahd
- abgestorbenes Material in der Nähe von Raupenfutterpflanzen stehen lassen für Eiablage.
- Ginster und Kleearten
- warme Heckenränder schaffen
- Gartenteich mit Blutweiderich in sonniger Lager
- Luzerne sähen
- Faulbaum in eine Hecke integrieren
- Artenreiche Blumenwiesen mit hohem Grasanteil nicht zu bald mähen, bzw. in Mosaikmahd mähen
- Nektarreiche Staudenbeete anlegen
- Anlegen von Staudenbeeten mit den genannten Futterpflanzen auf frischem und feuchtem Boden, sonnig bis halbschattig
- Verblühtes erst im Frühling zurückschneiden, damit die Puppen überwintern können.
- Flächen mit den genannten Raupenfuttergräsern anlegen und über Winter stehen lasssen.
- Große Steine in die Wiese mit den Raupenfutterpflanzen integrieren, die einen regengeschützten Überhang für die Eiablage bieten und dort keinesfalls gründlich mähen
- Besonnte Wände, Trockenmauern anbieten
- Staudenbeete mit Nektarpflanzen
- nicht zu dichte Wiese mit Raupenfutter-Gräsern
- warme Sitzplätze z.B. in Form warmer Hauswände oder an Mauern
- Daneben Staudenbeete mit bevorzugten Nektar-Pflanzen
- Diese Wiese nur einmal im Jahr in Mosaikmahd mähen.
- ungedüngte Wiesen anlegen
- Blumenwiese mit Kleinem und Großem Sauerampfer.
Dazu kann man auf kleinen Flächen den Boden abmagern und hier Sauerampfer aussäen, der sich dann weiter verbreitet. - Nicht zu bodennah mähen
- Nektarreiche Stauden-Beete anlegen
- spät blühende Astern als Falter-Nahrung für die Herbstgeneration
- Nektarreiche Stauden locken Falter von weit her an
- Blumenwiesen mit Raupenfutter-Pflanzen nur einmal in Mosaikmahd mähen.
- größere Blumenwiesen mit Flockenblumen und Skabiosen (bevorzugt Tauben-Skabiose)
- Auf Pflanzenschutz bei Kultur-Doldenblütlern (Möhren, Fenchel, Dill, Pastinake ect.) verzichten
- Diese Doldenblütler auf einem warmen Extra-Beet lange stehen lassen bzw. immer wieder nach säen, nicht zu dicht kultivieren, so dass offener Boden erhalten bleibt.
- Den offenen Boden durch Schotterflächen innerhalb der Beete fördern.
- Maulwurfshügel als Eiablagefläche bewahren.
- Pflanzenstängel über Winter stehen lassen, auch im Gemüsegarten
- Steinhaufen, Holzstapel oder Wände mit begrüntem Fuß für die Puppen anbieten
- trockene sonnige Hänge schaffen, gerne mit Felsen
- Staudenbeete mit Falter- und Raupenfutter-Pflanzen anlegen
- Abgeblühte Pflanzen unbedingt im Herbst stehen lassen
Weitere Links zum Thema:
- Blog-Artikel zur Ansicht im Sommer:
https://www.gartenstauden.de/garten-blog/buntes-sommer-beet-mit-bewaehrten-echinacea-sorten
- Schmetterlinge im Garten und ihre Futterpflanzen:
https://www.gartenstauden.de/schmetterlinge-futterpflanzen