Rhododendron ist sehr anspruchsvoll, benötigt sauren nicht zu schweren Boden und taugt nicht für Insekten.
Soweit das Vorurteil, welches auch bei den allermeisten Kultur-Sorten zutrifft.
Wie sieht es denn nun mit Wildarten für den Garten aus Europa aus?
Im östlichen Europa wächst Pontischer Rhododendron (Rhododendron ponticum ), der inzwischen in weiten Teilen Mitteleuropas als invasive Art sehr kritisch gesehen wird und nicht mehr in den Garten gepflanzt werden sollte.
In den Alpen gibt es zwei Arten, die besser unter dem Namen Alpenrosen bekannt sind.
1. Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)
Davon wächst die Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) u.a. in den Zentralalpen auf saurem Urgestein.
Man erkennt sie an dem rötlich braunen Blattunterseiten.
Wer auf saurem Boden wohnt kann ihr ihm Basalt- oder Bundsandtein-Garten und Laubhumus einen Platz schaffen.
Steckbrief: https://www.garten-gehoelze.de/baumschul-pflanzen/rhododendron-ferrugineum-echte-alpenrose
Weitere Infos bei unserer Partnerbaumschule: https://www.gartenstauden.de/ZJ3
Bildquelle: Ghislain118 http://www.fleurs-des-montagnes.net, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
2. Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum)
Diese Art wächst in den Kalkalpen. Man darf sich nicht täuschen lassen, auch dieser Rhododendron verträgt keinen Kalk.
Er wurzelt flach auf Steinen mit dünner Humusauflage, also auch auf saurem Substrat und verträgt höchstens etwas mehr Kalk.
Steckbrief: https://www.garten-gehoelze.de/baumschul-pflanzen/rhododendron-hirsutum-almenrausch
Weitere Infos bei unserer Partnerbaumschule:: https://www.gartenstauden.de/ZJ3
Bildquelle: Robert Flogaus-Faust, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
Beide Alpenrosen sind am Naturtandort im Winter durch eine Schneeauflage geschützt. Wichtiger als Frostschutz ist dabei ein Schutz vor Austrocknung, weil seine immergrünen Blätter bei Sonneneinstrahlung auch dann transpirieren, wenn im gefrorenen Boden kein Wasser zur Verfügung steht.
Es gibt Bastarde aus den beiden heimischen Alpen-Rhododendron-Arten (Rhododendron ×intermedium).
3. Sumpfporst (Rhododendron tomentosum Stokes ex Harmaja)
Eine weitere heimische Rhododendron Art ist der Sumpfporst, der auch unter Ledum palustre geführt wird.
Der Sumpfporst dient für mehrere Arten von Schmetterlingen als wichtiges Raupenfutter.
Er gilt in Deutschland als quasi ausgestorben.
Im Garten hat man nur auf saurem Boden eine Chance und sollte mit Laubkompost (Torf hat im Garten nichts verloren) dafür sorgen, dass der pH-Wert niedrig bleibt.
Außerdem benötigt er - wie der Name schon sagt - einen feuchten Standort.
Bildquelle: Miya.m, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
4. Laubwerfende Gelbe Azalee (Rhododendron luteum)
Aus ferneren europäischen Regionen rund um das schwarze Meer kommt die laubabwerfende Gelbe Azalee (Rhododendron luteum) deren Blüten wunderbar duften und deshalb auch Insekten anziehen.
Auch diese Art benötigt saures Substrat.
Steckbriefe verschiedener Kultursorten in vielen verschiedenen Farben: https://www.gartenstauden.de/baumschulpflanzen?combine=rhododendron+luteum
Bildquelle: Chrumps, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Wer einen Boden mit viel Kalk hat und dennoch nicht auf Rhododendron verzichten möchte, sollte keinesfalls Versuchen, mit Torf ein saures Milieau zu schaffen, sondern lieber auf Wild-Arten verzichten.
In dem Fall sind unbedingt die INKARHO® - Sorten zu bevorzugen, auch wenn sie nicht wirklich für einen Naturgarten taugen.
In unserer Datenbank wäre das z.B. diese Sorte:
https://www.garten-gehoelze.de/baumschul-pflanzen/rhododendron-hybride-inkarho-dufthecke-rhododendron
Hier findet Ihr die Steckbriefe aller Rhododendron Arten / Sorten in unserer Datenbank und könnt weiter selektieren:
https://www.gartenstauden.de/baumschulpflanzen-themen?combine=rhododendron
