Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist keine Maus, sondern ein Bilch wie die Siebenschläfer.
Ihr Lebensraum ist eng an Gehölze gebunden.
In einem sehr kleinen Garten kann man nicht viel für sie tun, denn schon wenige Meter Lücke zwischen den Gehölzen sind ein Hindernis.
Aber eine schöne dichte Wildpflanzenhecke liebt sie sehr. Und nicht nur sie.
Mit so einer Hecke kann man also nichts falsch machen.
Diese Maßnahmen machen Euren Garten attraktiver für Haselmäuse:
- Jeglicher Insektenschutz kommt ihnen zugute
- Dornige, dichte Sträucher als Nist- und Überwinterungsplätze
- Vogelnistkästen mit einer Öffnung von nicht mehr als 25 mm Durchmesser
- Baumstümpfe und Wurzelhöhlen
- alte Höhlenbäume
- Totholzhaufen
- Efeu und ähnliche Kletterpflanzen verbinden Bäume und bieten sichere Nistplätze
- Laub liegen lassen
- Gräser stehen lassen
- Diese Bereiche sollten möglichst nicht gestört werden, da die Haselmaus tagsüber oft in eine Art Schlaf fällt
(Torpor = Sommerlethargie).Sie tut dies, um Energie zu sparen. Wird sie gestört, verbraucht sie viel Energie.
Nun zu den Futterpflanzen der Haselmaus:
Hier ist es wichtig, das ganze Jahr über ein Angebot zu schaffen. Im Frühjahr können das pollenreiche Knospen und Früchte sein. Auch zarte Blätter und Rinde werden gefressen. Und im Herbst sind Nüsse und Früchte mit den darin enthaltenen Samen eine wichtige Nahrung vor dem Winterschlaf. Besonders wichtig sind Früchte, die bis in den November hinein hängen bleiben.
Heimische Pflanzen liefern nicht nur Nektar für Schmetterlinge und Insekten, sondern auch Raupenfutter.
Diese stehen auch auf dem Speiseplan der Haselmaus, auch wenn die pflanzliche Nahrung überwiegt.
Weitere Infos zu den Pflanzen findet Ihr mit Klick auf das .
Dort findet ihr auch Links, wo die Pflanzen bei unseren Partnerbaumschulen angeboten werden.
Ich lasse bewusst auch die Sorten anzeigen, weil bei den GEhölzen für kleinere Gärten auch Säulenformen in Frage kommen.
Achtet bei den Sorten darauf, dass die Blüten nicht gefüllt sind und bevorzugt grundsätzlich die einheimische Arten:
-
Deutsches Geißblatt (Lonicera periclymenum)
Pollen, Nektar, Früchte, Ranken zur Fortbewegung, Rinde zumNestbau -
Brombeere, Himbeere u.a. (Rubus)
Knospen, Pollen, Früchte und sichere Nistplätze -
Faulbaum (Frangula alnus, Syn. Rhamnus frangula)
Knospen, Früchte mit nahrhaften Samen, bevorzugte Nahrung der Haselmaus -
Weißdorn (Crataegus)
Knospen, pollenreiche Blüten im Frühjahr und Früchte über lange Zeiträume, durch Dornen geschützter Nistplatz -
Hasel (Corylus avellana)
Haselnüsse gehören zu den Lieblingsspeisen der Haselmaus, da sie ideal sind, um sich vor dem Winterschlaf Fettreserven anzufressen. -
Schlehe (Prunus spinosa)
Knospen, Früchte, geschützter Nistplatz wegen der Dornen -
Eberesche (Sorbus aucuparia)
Knospen, frühe Früchte -
Eichen (Quercus robur und Q. petraea)
Eicheln werden im Herbst wegen ihres Fettgehaltes verspeist, aber nur, wo Haselnüsse fehlen -
Holunder (Sambucus)
Knospen, Früchte -
Hagebutten (Rosa canina)
Knospen, Früchte, geschützter Nistplatz wegen Dornen -
Hainbuche (Carpinus betulus)
Hainbuchennüsschen sind beliebtes Nahrung -
Buche (Fagus sylvatica)
Bucheckern sind eine wichtige Nahrungsquelle im Herbst. -
Schneeball (Viburnum opulus )
Knospen, Früchte -
Eibe (Taxus baccata)
ist wegen ihrer Früchte sehr begehrt -
Kornelkirsche (Cornus mas)
Früchte
Weitere Informationsquellen: Nabu und BUND informieren über die Bedürfnisse von Kleinsäugern, wie der Haselmaus, ebenso die Umweltämter.
Hier ist z.B. eine sehr ausführliche Dokumentation:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/A/artenschutz/Downloads/haselmauspapier.pdf
Bildquelle:
mit Früchten: Danielle Schwarz, CC BY-SA 3.0 creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
schlafend: Zoë Helene Kindermann, CC BY-SA 4.0 creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons