Ich verstehe das einfach nicht:
Lese gerade in einer Gruppe zum Thema Galabau mit.
- Es wird empfohlen zu Düngen, damit das Gras gegen Beikräuter sich durchsetzen kann.
- Dann wird empfohlen, alle zwei Tage zu mähen, und alle paar Tage zu gießen.
- Dazu kommt Vertikutieren
- Es wird um Tipps nach dem besten Unkrautvernichter gefragt. Die Bio-Fraktion empfiehlt immerhin den Unkrautstecher und Handarbeit.
Und dann ist man mit dem Ergebnis noch oft unzufrieden, weil der Rasen lückig ist, bei Trockenheit gelb wird oder bei feuchtwarmem Wetter Pilzbefall.
Wir hatten im alten Garten ein Grundstück mit 1000qm Rasen/Wiese.
Einzige Auflage des Vermieters: Wir sollten mähen, dafür durften wir ansonsten tun und lassen, was wir wollten.
Wir haben das dann so selten gemacht, dass der Rasenmäher gerade noch so durch kam.
Es wurde ohne Auffangkorb gemäht und dann zusammen gerecht als Mulch.
Es wurde in 22 Jahren nicht gedüngt, vertikutiert oder gegossen.
Sind wir doof und fördern auch noch das Wachstum?
Wir waren mit der Mähaktion alle vier bis sechs Wochen schon reichlich gefordert.
Selbst bei so einer kleinen Fläche, wie wir sie inzwischen im eigenen Haus haben, möchte ich doch nicht alle zwei Tage mähen, nicht mal alle Woche.
Ich möchte nicht mal so oft mähen müssen, wie früher.
Ich will auch ganz sicher kein Gift ausbringen oder Düngen.
Gießen wollen wir auch nicht. Letztes Jahr war die Wasserrechnung schon wegen zwei Hochbeeten mit Gemüse hoch.
Regenwasser gabs ja nicht mehr.
In vielen Regionen darf auch nicht mehr gegossen werden, wenn es solche Trockenphasen hat.
Was macht man dann mit seinem Sensibelchen von Rasen?
Ich frage mich, wo ist die Motivation, sich so einen Rasen zu halten?
Geht's wirklich darum, dass man das Ergebnis SCHÖN findet?
Oder macht man es, weil es alle machen?
Bei Profis, die es machen, weil es ihre Kunden so wollen, kann ich es ja noch verstehen.
Rollrasen verkauft sich gerade wie warme Semmeln.
Wir wollen keine Dauerkampfbaustelle, sondern eine kräuterreiche Wiese, die schön blüht, Kräuter für die Küche liefert, Insekten nährt, wenig Arbeit macht, robust ist, keine Ressourcen benötigt (Wasser) und schon gar keine Gifte.
Ein schöner Link mit Zusammenfassung, was bei der Anlage einer Wiese beachtet werden muss:
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/21187-rtkl-bienenfreundlicher-garten-so-gelingt-die-wildblumenwiese-im-eigenen?
Und ein älterer Beitrag von mir, anlässlich einer Blumenwiese, die die Gemeinde an meinem vorherigen Wohnort angelegt hatte:
https://www.gartenstauden.de/node/62282
Dort findet Ihr auch noch weiter führende Links.
In der Gallerie zeige ich Euch ein paar Impressionen aus dem alten und dem neuen Garten, die genau dem entsprechen, fürs Auge, für die Insekten, für die Küche und besten Falls sogar alles zusammen und garantiert fast ohne Arbeit.