Wir sind ja letztes Jahr umgezogen und haben den riesigen halbverwilderten Bauerngarten mit Gemüse-Inseln gegen einen kleinen Garten eingetauscht.
Dem ersten Impuls, überall Gemüsebeete zu machen, wurde nicht nach gegeben, weil der Garten so herrlich naturnah angelegt ist und der Boden am Südhang recht mager ist.
Das Motto lautet: "Bio-Gemüse kann man kaufen, Schmetterlinge nicht."
Im letzten Hitze-Sommer war die Ausbeute von zwei kleinen Hochbeeten und ein paar Kübeln gar nicht so schlecht.
Jetzt ist die Zeit, die Kübel vorzubereiten, auch wenn noch lange nicht gepflanzt wird.
Bei dem herrlichen Wetter heute, habe ich angefangen, die Erde umzuschichten und vor allem den Kompost etwas zu verkleinern.
Der halbreife Kompost kann nun in den Kübeln ausreifen bis zur Pflanzzeit.
Die schöne Erde vom letzten Jahr habe ich im Atrium in einen der Pflanzkübel eingebracht, wo bald Dill, Kerbel und ein paar andere Küchenkräuter gesät werden, die es nicht so heiß und trocken mögen, wie am Südhang.
Unser Ziel ist, möglichst kein Material abfahren oder zukaufen zu müssen.
Einmal aus ökologischen Gründen, aber auch wegen Arbeitsersparnis.
Der Garten ist nur über eine Treppe erreichbar, man kann also Erden nur schwer mit Schubkarren anfahren.
Letztes Jahr haben wir im verwilderten Garten sehr viele Sträucher geschnitten und gehächselt.
Dieses Schnittgut kam unten in die Kübel, um Erde zu sparen.
Der Komposthaufen zwischen den beiden Hochbeeten war übervoll und unten gute Erde.
Die kam in den Kübeln auf das Häcksel-Material.
In den Kübeln standen Zitronenverbene, Bohnen, Zucchini, Süßkartoffeln und etwas Kohlrabi und Fenchel.
Aus Zeitmangel neben Renovierung und Umzug war das noch recht chaotisch und der Schneckenverlust nicht unerheblich.
Ich habe relativ bald abgeerntet und eine Mulchschicht aus angetrocknetem Rasenschnitt auf die Kübel gegeben.
Jetzt ist die oberen Erdschicht unter einer Mulchdecke schön zersetzt und die habe ich abge"erntet" für den Kübel im Atrium:
Die Hochbeete habe ich vor ein paar Tagen geräumt.
Da standen noch die alten Tomaten-Stängel, die ich gerne stehen lasse, auf das der Frost sie schön mürbe macht.
Auf dem Kompost ist immer zu wenig Platz.
Da sah es jetzt so aus:
Das Ziel des Tages war, Material zu verarbeiten, damit der Kompost weiter bestückt werden kann.
Bei diesem Modell kann man unten Bretter entfernen und den halb-reifen Kompost entnehmen.
Diese Werkzeuge waren dafür sehr praktisch:
Der halbreife Kompost wurde in die Kübel umgelagert statt dem Material, was ich für die Kräuter entnommen habe und darüber eine Mischung aus Gesteinsmehl und etwas Bio-Kalk gestreut:
Damit die Bodentierchen keinen UV-Schock bekommen, habe ich den halbreifen Kompost mit dem alten Tomaten-Stoh und Küchenabfällen aus dem Kompost abgedeckt.
Das kann nun schön vor sich hin gären bis Ende April, bis ich hier diverses (vor allem Starkzehrer) anpflanze.
n Komposthaufen habe ich nach unten gedrückt in den entstandenen Hohlraum.
Dort kann ich dann zur Tomatenzeit noch mal Material entnehmen.
Derweil ruhen die Hochbeete noch.
Nächste Woche werde ich den Mulch etwas beiseite tun und Radieschen, Rettich und Kresse säen.
Besonders gelungen war letztes Jahr der Brokkoli.
Wir haben bis Dezember stehen lassen und er jetzt treibt er sowohl aus dem umgekippten Strunk weiter, als auch neue Röschen.
Das Hauptproblem für den Brokkoli ist nicht der Frost, sondern die Trockenheit im Hochbeet.
Da der Boden in den letzten Wochen fast immer gefroren war, hat Gießen auch nicht viel gebracht.
Deshalb ist er etwa schlapp, aber ich denke, das wird wieder, wenn ich jetzt etwas dahinter bleibe.